Südkorea und Deutschland wollen ein Kooperationssystem für die Wiedervereinigung Koreas aufbauen, um die Erfahrungen Deutschlands im Zuge der Wiedervereinigung in effizienter Weise zu teilen.

Darauf einigten sich Präsidentin Park Geun-hye und Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch (Ortszeit) bei einem Gespräch im Kanzleramt in Berlin.

Man habe vereinbart, die Arbeit des Deutsch-Koreanischen Konsultationsgremiums zu Vereinigungsfragen zu vertiefen, das sich mit den im Zuge der deutschen Einheit gemachten Erfahrungen beschäftigt, sagte Park auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Treffen.

Beide Seiten hätten außerdem vereinbart, ihre Kooperationsnetzwerke zwischen Finanzbehörden und Forschungsinstituten für die Wirtschaftspolitik neu zu gestalten, um die wirtschaftliche Einheit und die Finanzierung der Vereinigungskosten in Deutschland systematisch zu erforschen.

Merkel sagte, die deutsche Wiedervereinigung sei ein Glücksfall gewesen. Es sei eine Pflicht Deutschlands, die Koreas dabei zu unterstützen, ihre nationale Einheit wiederherzustellen.

Park und Merkel verständigten sich außerdem darauf, die Zusammenarbeit zwischen kleinen und mittelständischen Unternehmen und in den Bereichen Berufsbildung sowie Wissenschaft und Technologie auszubauen. Beide Länder sollen Gelegenheiten für den Austausch und die Kooperation zwischen mittelständischen Unternehmen schaffen und gemeinsame Vorstöße in dritte Länder unterstützen. Die Bereiche Grundlagenforschung und Herstellung Deutschlands sollen mit der IT-Technologie Südkoreas verknüpft werden.

Darüber hinaus teilten Park und Merkel die Einschätzung, dass sich die nordkoreanische Atomproblematik zu einer ernsthaften Bedrohung für den Frieden auf der koreanischen Halbinsel und in der Welt entwickele, und vereinbarten ein gemeinsames Vorgehen dagegen.