Außenminister Yun Byung-se hat vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Japan aufgerufen, sich mit der Frage der Trostfrauen auseinanderzusetzen und den Nachbarn kritisiert.
Entsprechendes sagte Yun am Mittwoch in seiner Grundsatzrede bei der 25. Hauptsitzung des Gremiums in Genf.
Schritte in Japan, Fehlverhalten in der Vergangenheit zu leugnen, darunter die Versklavung von Frauen, seien gegen jede Vernunft angesichts wiederholter Aufrufe der UN zu einer Klärung der Angelegenheit.
Es war das erste Mal, dass ein amtierender Außenminister Südkoreas die Frage vor dem UN-Menschenrechtsrat ansprach.
Die Entscheidung für eine Teilnahme und Kritik an Japan bei der Sitzung war gefallen, nachdem Tokio mit der Leugnung seiner Kriegsvergangenheit aus südkoreanischer Sicht eine Linie überschritten hatte.
Auch geschieht der Besuch in Genf vor dem Hintergrund von Bestrebungen in Japan, die Kono-Erklärung von 1993 zu überprüfen. Mit der Erklärung hatte Japan seinerzeit Verantwortung für die Sexsklaverei im Krieg eingestanden. Zuletzt hatte außerdem der Vizeminister für Bildung die Trostfrauenfrage als reine Erfindung abgetan.