Das Verteidigungsministerium will gegen elf Mitarbeiter der Abteilung für psychologische Kriegsführung gegen Nordkorea im Cyberkommando wegen politischer Einmischung Anklage erheben lassen.
Das teilte das Ermittlungskommando des Ressorts bei der Berichterstattung über die Zwischenergebnisse der Ermittlungen mit. Elf Mitarbeiter einschließlich des Abteilungsleiters mit Nachnamen Lee würden nun der Militärstaatsanwaltschaft überlassen, damit sie angeklagt würden.
Die Mitarbeiter des Cyberkommandos hätten seit dessen Gründung 2010 über 286.000 Bemerkungen im Internet hinterlassen. Davon seien in 17.000 Bemerkungen bestimmte Parteien und Politiker erwähnt worden.
Diese Aktivitäten seien auf Lees Anweisung durchgeführt worden, hieß es. Lee wurde außer wegen des Vorwurfs der Einmischung in die Politik auch wegen Machtmissbrauchs und der Anstiftung zur Beweisvernichtung seines Amtes enthoben.
Das Ermittlungskommando will nach eigenen Angaben auch die Ermittlungen gegen weitere Mitarbeiter fortsetzen. Der frühere Leiter des Cyberkommandos und amtierende Sekretär für Verteidigungsfragen im Präsidialamt, Yeon Je-wuk, und Yeons Nachfolger Ok Do-kyung wurden jedoch von einer eventuellen Strafverfolgung ausgeschlossen.
Weiter hieß es, es sei festgestellt worden, dass das Cyberkommando seinen Mitarbeitern weder die Einmischung in den Wahlkampf bei der letzten Präsidentschaftswahl angeordnet noch mit dem Geheimdienst kooperiert habe.