Das zentrale Bezirksgericht Seoul hat am Mittwoch einer Änderung der Anklage gegen den ehemaligen Geheimdienstchef Won Sei-hoon zugestimmt.
Hintergrund sind neue Erkenntnisse zu dem Verdacht, dass sich der Geheimdienst in die Präsidentschaftswahl im letzten Jahr eingemischt haben soll.
Won war im Mai angeklagt worden, weil er als Geheimdienstchef zur Zeit der Regierung Lee Myung-bak mit einer Online-Kampagne unerlaubterweise in den Wahlkampf eingeriffen haben soll. Mit gezielten Online-Kommentaren sollten die spätere Wahlsiegerin Park Geun-hye unterstützt und deren Widersacher von der Opposition in ein schlechtes Licht gerückt werden.
Staatsanwälte fanden unterdessen heraus, dass sich die Kampagne nicht nur auf führende Diskussionsforen beschränkte, sondern auch den Kurznachrichtendienst Twitter umfasste. Insgesamt 55.000 Twitter-Einträge sollen verfasst oder weitergeleitet worden sein.
Das Gericht erkenne an, dass ein Zusammenhang zwischen den bestehenden und den neuen Vorwürfen bestehe, sagte Richter Lee Buhm-gyun.