Eine oppositionelle Abgeordnete hat Unterlagen veröffentlicht, nach denen die Unternehmensgruppe Samsung über eine institutionelle Verhinderung der Gewerkschaftsgründung diskutiert haben soll. Samsung strebt offiziell nach einem Management ohne Gewerkschaft.
Shim Sang-jung von der oppositionellen Gerechtigkeitspartei hat 151 Seiten Dokumente mit dem Titel "Strategie der S-Gruppe für die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und -nehmern" veröffentlicht. Die Unterlagen sollen Anfang 2012 verfasst und an Vorstandsmitglieder verteilt worden sein.
Als Aufgabe wird vorgeschrieben, falls eine problematische Person eine Gewerkschaft gründen wolle, solle man sofort Beweise für mögliche Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der Person sammeln, um diese zu bestrafen. Der Betriebsrat solle zudem als ein Mittel zur Verhinderung der Gewerkschaftsgründung gefördert werden.
Shim kritisierte, damit seien Samsungs illegale Versuche gegen die Gründung einer Gewerkschaft enthüllt worden. Den Vorsitzenden Lee Gun-hee wolle sie daher zu einer parlamentarischen Anhörung vorladen.
Dazu sagte Samsung, die Unterlagen seien zur Schaffung einer wünschenswerten Organisationskultur erstellt worden. Samsung unternehme kontinuierlich Bemühungen, um ein Unternehmen zu verwirklichen, das keine Gewerkschaft brauche.