Die Familie des früheren Staatspräsidenten Chun Doo-hwan hat ihren Plan zur vollständigen Begleichung von ausstehenden Forderungen in Höhe von 167 Milliarden Won (etwa 149 Millionen Dollar) veröffentlicht.
Zudem hat sich seine Familie erstmals seit dem Gerichtsurteil im April 1997 offiziell bei der Bevölkerung entschuldigt.
Eine schriftliche Entschuldigung hat Chuns ältester Sohn Jae-guk am Eingang des Staatsanwaltschaftsgebäudes in Seoul verlesen. Zugleich hat er eine Liste von Vermögen im Wert von 90 Milliarden Won vorgestellt, auf das seine Familie zur Begleichung der ausstehenden Forderungen verzichten wolle. Dieses Vermögen hatte die Staatsanwaltschaft im Zuge von Ermittlungen bereits beschlagnahmt.
Die restliche Summe wollten Mitglieder seiner Familie gemeinsam auszahlen. Auch das Haus des Ex-Präsidenten im Westen Seouls werde dem Staat überlassen. Laut Chun werde seine Familie schließlich 170,3 Milliarden Won, etwas mehr als die ausstehenden Summe, zahlen. Die Pläne für die Rückzahlung hat Chuns Familie der Staatsanwaltschaft unterdessen eingereicht.
Chun war 1997 zur Zahlung von 220 Milliarden Won oder 196,8 Millionen Dollar verurteilt worden. Der frühere Armeegeneral, der durch einen Putsch an die Macht gekommen war, soll zwischen 1980 und 1988 eine entsprechende Summe durch Korruption angehäuft haben. Bislang zahlte er 52,8 Milliarden Won zurück, die Rückzahlung von 167,2 Milliarden Won steht noch aus. Chun hatte bislang behauptet, kein Vermögen mehr zu besitzen.
Bei den jüngsten Ermittlungen erhob die Staatsanwaltschaft jedoch den Verdacht, dass seine Söhne und Schwiegerverwandte dabei geholfen haben, große Summen auf Konten unter fremden Namen oder im Zuge von fragwürdigen Immobiliengeschäften zu verstecken. Chuns Schwager wurde mittlerweile verhaftet. Sein zweiter Sohn Jae-yong wurde ebenfalls letzte Woche vernommen.