Das für diese Woche vorgesehene erste Außenministertreffen zwischen Südkorea und Japan nach dem Amtsantritt der neuen Regierung in Seoul ist de facto abgesagt worden.
Grund ist der Besuch des umstrittenen Yasukuni-Schreins durch japanische Kabinettsmitglieder am Wochenende.
Außenminister Yun Byung-se habe beschlossen, nicht nach Japan zu reisen, teilte ein Ministeriumsbeamter mit. Angesichts der aktuellen Situation, dass japanische Kabinettsmitglieder hintereinander den Yasukuni-Schrein besuchen, wären keine produktiven Diskussionen möglich, auch dann nicht, wenn ein hochrangiges Regierungsmitglied Japan besuchte.
Yun hatte ursprünglich vor, am Mittwoch nach China zu reisen und um Freitag herum mit seinem japanischen Amtskollegen Fumio Kishida in Tokio zu Gesprächen zusammenzukommen.
Unterdessen sagte ein südkoreanischer Regierungsvertreter, es sei eine verantwortungslose Tat, dass auch der stellvertretende Premierminister Taro Aso, die Nummer zwei im japanischen Kabinett, den Yasukuni-Schrein besucht hatte. Dies erfordere scharfe Kritik.