Nach Angaben Nordkoreas soll die im Norden gefangen gehaltene Südkoreanerin Shin Sook-ja tot sein.
Das teilte die Menschenrechtsorganisation "Internationale Koalition gegen Menschheitsverbrechen in Nordkorea (ICNK)" auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Seoul mit.
Die nordkoreanischen Behörden hätten am 27. April den Vereinten Nationen schriftlich mitgeteilt, dass Shin nicht unter Zwang gefangen gehalten werde, sondern bereits an Hepatitis gestorben sei. Ihre beiden Töchter glaubten, dass der Vater Oh Kil-nam die Familie im Stich gelassen habe, und würden ihn nicht mehr als ihren Vater ansehen, hieß es weiter in dem Schreiben. Details zu Shins Tod wurden jedoch nicht genannt.
Der Ehemann Oh Kil-nam sagte im Anschluss, Nordkoreas Mitteilung bestehe aus haltlosen Behauptungen, und er könne sie nicht als offizielles Schreiben akzeptieren.
Die ICNK hatte im vergangenen November das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte aufgefordert, den Verbleib von Shin und den beiden Töchtern herauszufinden und ihre Rückkehr nach Südkorea zu bewirken.
Shin war 1985 während ihres Aufenthalts in Deutschland mit ihrem Ehemann Oh nach Nordkorea übergesiedelt. Oh war von einem nordkoreanischen Agenten angeworben worden. Im darauf folgenden Jahr war Oh alleine nach Europa geflüchtet. Nach Zeugenaussagen befanden sich Shin und die Töchter zuletzt in einem Lager für politische Häftlinge.