Einen Tag vor der Einwohnerabstimmung über kostenloses Schulessen in Seoul buhlen die Befürworter und Gegner des Referendums um die Wählergunst.
Die Befürworter regten an vielen Orten in der Stadt die Bürger zur Teilnahme am Referendum an. Über 50 konservative Bürgerorganisationen gaben eine Pressekonferenz, auf der eine stufenweise Einführung von kostenlosem Schulessen und eine erfolgreiche Abstimmung gewünscht wurde.
Demgegenüber führten Vertreter von Bürgerinitiativen, die das Referendum ablehnen, an vielen U-Bahnhöfen Ein-Mann-Demonstrationen durch, um die Illegalität der Abstimmung bekannt zu machen. 100 Vertreter aus Eltern- und Reglionskreisen riefen auf einer Pressekonferenz zum Boykott der Abstimmung auf.
Unterdessen besuchte Oberbürgermeister Oh Se-hoon große Märkte in der Stadt und warb um Unterstützung für sein Konzept.
Die Seouler Bürger sollen am Mittwoch entweder für ein kostenloses Schulessen für alle Grund- und Mittelschüler oder für Schulessen lediglich für Schüler aus einkommensschwachen Familien abstimmen. Das Stadtparlament hatte im Januar eine Verordnung über das erste Konzept verkündet. Sollte die Wahlbeteiligung 33,3 Prozent unterschreiten, ist die Abstimmung ungültig und die Verordnung wird planmäßig umgesetzt.
Das Lager um die Regierungspartei und den Oberbürgermeister will das verhindern und seinen Plan für eine schrittweise Einführung von kostenlosem Essen für bedürftige Schüler durchsetzen.