Die Polizei hat Durchsuchungen vorgenommen, die mit einem Journalisten des Senders MBC zusammenhängen.

Der Journalist mit Familiennamen Lim soll persönliche Informationen zu Justizminister Han Dong-hoon weitergegeben haben.

Die Polizei von Seoul durchsuchte am Dienstag die Wohnung des Journalisten sowie sein Fahrzeug. Auch ein Mobiltelefon wurde sichergestellt, um Beweise zu sammeln. Zudem war das Sekretariat der Nationalversammlung von der Durchsuchung betroffen, um zu ermitteln, auf welchem Wege die Informationen durchgestochen wurden.

Im letzten Monat hatte der unabhängige Stadtrat des Bezirks Gangseo in Seoul, Kim Min-seok, bei der Polizei Anzeige erstattet. Ihm waren von einer unbekannten Person Dokumente zugespielt worden, die Daten zum registrierten Wohnsitz der Familie des Ministers enthalten. Auch ein Immobilienvertrag der Familie zählte zu den Dokumenten.

Die Polizei vermutet, dass die Dokumente nach Hans Anhörung für seine Ernennung im April des Vorjahres unerlaubt weitergegeben worden sein könnten. Auch gibt es den Verdacht, dass der Journalist Lim damit zu tun gehabt haben könnte.

Die Polizei war auf Widerstand von Gewerkschaftsmitgliedern von MBC gestoßen, als sie dortige Räumlichkeiten durchsuchen wollte. Laut der Gewerkschaft sei es übertrieben, einen Newsroom zu durchsuchen, weil es einen Vorwurf der unerlaubten Preisgabe persönlicher Informationen gegen eine Einzelperson gebe.

Die Gewerkschaft vermutet hinter dem Vorgehen gegen Lim Vergeltung wegen einer Berichterstattung zum USA-Besuch von Präsident Yoon Suk Yeol im vergangenen September. Damals hatte ein Bericht für Aufsehen gesorgt, nachdem sich Yoon bei noch offenem Mikrofon abfällig über US-Präsident Joe Biden und den Kongress geäußert haben soll.