Die südkoreanische Regierung hat sich Zeugenaussagen zum Standort von Massengräbern von UN-Soldaten auf nordkoreanischem Territorium gesichert.
Beamte des Vereinigungs- und des Verteidigungsministeriums befragten am 21. November einen aus Nordkorea Geflüchteten in seinen Sechzigern.
Bei der vierstündigen Befragung in einem Gefängnis wurden drei Orte genannt, an denen vermutlich massenhaft Leichen von US-amerikanischen und türkischen Soldaten vergraben wurden. Dazu zählt Gaechon in der Provinz Süd-Pyongan.
Erstmals liegen damit konkrete Aussagen über den Standort von Massengräbern von UN-Soldaten in Nordkorea vor. Auch ist es der erste Hinweis auf Leichen türkischer Soldaten. Die Türkei hatte über 14.000 Soldaten in den Koreakrieg geschickt.
Auch ein Mitarbeiter des UN-Menschenrechtsbüros in Seoul soll den nordkoreanischen Flüchtling im Gefängnis befragt haben.
Das Vereinigungsministerium geht nach einer ersten Überprüfung von Fakten davon aus, dass die Aussagen weitgehend zutreffend sind.
Die Regierung will nun Flüchtlinge aus den betreffenden Regionen befragen. Mit der internationalen Gemeinschaft solle gegebenenfalls über eine Bergung der sterblichen Überreste gesprochen werden, hieß es.