Die Nationalversammlung hat am Freitag die Ernennung von Lee Gyun-ryong zum Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofs abgelehnt.
Von den anwesenden 295 Abgeordneten stimmten 118 für die Ernennung, 175 dagegen. Zwei Volksvertreter enthielten sich.
Erstmals seit 1988, zur Zeit der Präsidentschaft von Roh Tae-woo, verweigerte damit das Parlament seine Zustimmung zu einem Kandidaten für diesen Posten.
Die Minjoo-Partei Koreas hatte kurz vor der Abstimmung eine Vollversammlung abgehalten und beschlossen, gegen den Kandidaten zu stimmen. Die regierende Partei Macht des Volks hingegen hatte sich für eine Zustimmung zu seiner Ernennung entschieden und die Opposition zur Kooperation aufgerufen.
Angesichts des Abstimmungsergebnisses gehen Experten davon aus, dass der Posten längere Zeit vakant bleiben werde.
Unterdessen bezeichnete das Präsidialamt das Votum gegen den Kandidaten als politischen Kampf und äußerte tiefes Bedauern.