Die südkoreanische Regierung will von der parteilosen Abgeordneten Yoon Mee-hyang Rechenschaft über die Teilnahme an einer Veranstaltung von Chochongryon, einer Organisation von Nordkorea nahestehenden Koreanern in Japan, fordern.
Das Vereinigungsministerium teilte am Sonntag mit, dass es Yoon um eine entsprechende Erklärung bitten werde, um den Sachverhalt festzustellen. Danach werde das Ressort Verfahren wie die Auferlegung einer Geldbuße überprüfen.
Die Regierung vertrete in der Angelegenheit die Position, dass es gemäß Gesetzen und Prinzipien ein System für Austausch und Kooperation aufbauen werde. Yoon habe den entsprechenden Kontakt nicht im Voraus beim Vereinigungsministerium gemeldet, hieß es.
Das südkoreanische Gesetz für innerkoreanischen Austausch und Kooperation schreibt vor, dass Kontakte mit Mitgliedern von Chochongryon vorher gemeldet und genehmigt werden müssen. Bei einem Verstoß droht ein Bußgeld für einen nicht gemeldeten Kontakt.
Das Ministerium erklärte, dass dieser Fall kaum als Gegenstand einer nachträglichen Meldung nach dem Gesetz betrachtet werden könne.
Das Außenministerium teilte am Samstag mit, dass Yoons Teilnahme an einer Veranstaltung von Chochongryon nicht angemessen sei. Es sei umso mehr unangemessen, weil dies in einer Zeit erfolgt sei, in der Nordkorea Provokationen mit Atomwaffen und Raketen verübe.
Yoon hatte am Freitag in Tokio an einer von Chochongryon veranstalteten Gedenkzeremonie teilgenommen.