Nordkorea hat am Mittwochabend zwei ballistische Kurzstreckenraketen ins Ostmeer gefeuert.
Nach Angaben des Vereinigten Generalstabs in Südkorea sind die Starts in der Gegend um Sunan in Pjöngjang zwischen 23.40 Uhr und 23.50 Uhr am Mittwoch bemerkt worden.
Die Raketen seien rund 360 Kilometer weit geflogen und dann ins Meer gestürzt. Die Geheimdienste Südkoreas und der USA untersuchten weitere Details zu den Abschüssen. Zusätzliche Aktivitäten im Norden würden aufmerksam überwacht.
Der Generalstab verurteilte die Raketenstarts als "bedeutende Provokation", die nicht nur Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel, sondern auch in der internationalen Gemeinschaft aushöhlten.
Die Raketenstarts werden in Südkorea als Protest gegen gemeinsame Manöver mit den USA aufgefasst.
Am Mittwoch hatten die beiden Verbündeten über der koreanischen Halbinsel ein Luftmanöver durchgeführt. Dabei kam auch ein strategischer US-Bomber vom Typ B-1B zum Einsatz. Am 21. August war das Großmanöver Ulchi Freedom Shield (UFS) begonnen worden, das heute zu Ende geht.
Nach Auffassung Pjöngjangs wird mit solchen Manövern eine Invasion Nordkoreas geübt. Machthaber Kim Jong-un hatte daher jüngst gefordert, dass die Raketenproduktionen einen "drastischen Schub" bekommen müsse. Die Vorbereitungen auf einen möglichen Krieg sollten in offensiver Weise erfolgen.
Am vergangenen Donnerstag hatte Nordkorea nach eigenen Angaben einen Satelliten gestartet. Der zweite Start dieser Art war jedoch fehlgeschlagen.