Lehrkräfte in Südkorea haben sich am Samstag das zweite Wochenende in Folge zu einer Kundgebung versammelt, um die Normalisierung des öffentlichen Bildungswesens zu verlangen. Anlass war, einer jüngst gestorbenen Grundschullehrerin in Seoul zu gedenken.
An der Kundgebung am Samstagnachmittag in der Stadtmitte von Seoul nahmen nach Schätzungen der Organisatoren 30.000 Lehrer, angehende Lehrer und Bürger teil.
Nach Angaben der Organisatoren kamen 1.900 Lehrkräfte aus Regionen außerhalb der Hauptstadtregion mit 45 gemieteten Bussen nach Seoul, um an der Kundgebung teilzunehmen.
Bei der Kundgebung wurden Fälle von Verletzungen der Rechte von Lehrkräften erwähnt. Die Teilnehmer forderten die Schaffung eines sicheren Bildungsumfelds, die Gewährleistung des Rechts der Lehrkräfte auf Erziehung und auch die Überarbeitung des Gesetzes über Strafen für Kindesmisshandlung.
Unterdessen teilte das Büro der Abgeordneten Chung Kyung-hee von der Partei Macht des Volks unter Berufung auf Daten des Bildungsministeriums mit, dass sich zwischen 2018 und 2023 100 Lehrkräfte an öffentlichen Schulen im Land das Leben genommen hätten. 57 von ihnen waren demnach Grundschullehrer, 28 Oberschullehrer und 15 Mittelschullehrer.
In 70 Fällen sind die Gründe unbekannt, während 16 Fälle auf Depressionen und Panikstörungen zurückgeführt wurden. In vier Fällen waren Familienkonflikte die Gründe.
Eine Lehrerin an einer Grundschule im Seouler Bezirk Seocho war am 18. Juli auf dem Schulgelände tot aufgefunden worden. Polizei und Bildungsbehörden versuchen derzeit, die Todesumstände zu klären.