Eine Anfang Mai mit einem Fischerboot über die Grenze nach Südkorea gekommene nordkoreanische Familie hat angesichts der verschärften Kontrollen infolge der Corona-Pandemie beschlossen, nach Südkorea überzulaufen.
Wie verlautete, hätten die Nordkoreaner bei einer Befragung durch die südkoreanische Regierung die entsprechende Äußerung gemacht.
Der Geheimdienst NIS teilte am Freitag mit, die Nordkoreaner hätten während einer gemeinsamen Vernehmung ausgesagt, dass sie südkoreanische Sendungen geschaut und sich nach der südkoreanischen Gesellschaft gesehnt hätten. Weil ihr Widerwille gegen das nordkoreanische System infolge der coronabedingt verschärften sozialen Kontrolle gewachsen sei, hätten sie die Flucht gewagt.
Die fast zehn Nordkoreaner hätten gesagt, dass sie miteinander verwandt seien.
Der NIS lehnte es ab, konkrete Personalien bekannt zu machen, weil dies zur Offenbarung ihrer Identität führen und die Sicherheit ihrer in Nordkorea zurückgelassenen Angehörigen gefährden könnte.
Die Nordkoreaner waren am 6. Mai mit einem Fischerboot über die Nördliche Seegrenze (NLL) im Westmeer nach Südkorea gelangt. Der Geheimdienst, das Militär und das Vereinigungsministerium führen derzeit eine gemeinsame Befragung durch.