Der Abgeordnete Tae Yong-ho, ein aus Nordkorea geflüchteter Diplomat, hat seinen Vorstandsposten in der regierenden Partei Macht des Volkes (PPP) aufgegeben.
Er war wegen häufiger umstrittener Äußerungen in die Kritik geraten. Der Ethikausschuss der konservativen Partei will heute Disziplinarmaßnahmen gegen das Mitglied verhängen.
Laut südkoreanischen Medien hoffe Tae, dass sein Rücktritt sich strafmildernd auswirke und er sich somit erneut zur Wahl stellen könne.
Nach den Parteistatuten kann er nicht bei Wahlen kandidieren, wenn seine Mitgliedschaft für ein Jahr ausgesetzt wird oder eine härtere Strafe gegen ihn beschlossen wird.
Auf einer am Mittwoch eilig einberufenen Pressekonferenz nach seinem Rücktritt sagte der Politiker zur Begründung für seine Entscheidung, dass er für die Partei keine Belastung darstellen und für die Kontroversen bislang volle Verantwortung übernehmen wolle.
Kritiker werfen ihm vor, mit seinen Äußerungen Geschichtsverdrehung zu betreiben. Unter anderem beharrt Tae darauf, dass der Jeju-Aufstand 1948 auf Anweisung des nordkoreanischen Staatsgründers Kim Il-sung ausgelöst worden sei.
Auch wegen eines Telefonats mit dem für politische Fragen im Präsidialamt zuständigen Sekretär Lee Jin-bok geriet er ins Kreuzfeuer der Kritik. Lee soll Tae in dem Gespräch, in dem es um die Nominierungen für die Parlamentswahlen im kommenden Jahr ging, darum gebeten habe, unterstützende Äußerungen zu den Beziehungen zwischen Korea und Japan zu machen.