Die Regierung erwägt, den Chef der Rundfunkregulierungsbehörde zu entlassen. Han wird beschuldigt, die Ergebnisse bei der Verlängerung einer Sendelizenz für einen Kabelfernsehsender manipuliert zu haben, hieß es am Donnerstag.
Der Vorsitzende der Koreanischen Kommunikationsbehörde (KCC), Han Sang-hyuk, der noch unter der vorherigen Regierung ernannt worden war, steht wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an einer absichtlich niedrigen Bewertung des rechtsgerichteten Kabelsenders TV Chosun während der Überprüfung im Jahr 2020 vor Gericht.
Ein Regierungsbeamter, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte der Nachrichtenagentur Yonhap gegenüber, es gebe Hinweise für einen schwerwiegenden Verstoß gegen das Beamtengesetz.
Einige Quellen deuten darauf hin, dass Präsident Yoon Suk Yeol die Entlassung von Han nächste Woche genehmigen könnte, obwohl seine Amtszeit Ende Juli ausläuft.
Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass Han, der vom früheren liberalen Präsidenten Moon Jae-in ernannt wurde, die Manipulationen überwacht habe. Ihm wird außerdem vorgeworfen, einen Vertreter einer Bürgerinitiative, der sich gegen TV Chosun ausgesprochen hatte, zum Mitglied des Lizenzprüfungsgremiums ernannt zu haben.
TV Chosun erhielt bei der Überprüfung 653,39 Punkte und überschritt damit nur knapp den Schwellenwert von 650 Punkten für die Erneuerung der Lizenzen für Kabelkanäle, was zu einer bedingten Genehmigung führte. Der Kabelsender erhielt niedrige Punktzahlen in Schlüsselkategorien wie verantwortungsvolle und objektive Berichterstattung.