Die Parteien in der südkoreanischen Nationalversammlung haben über den Gipfel mit Japan und andere außenpolitische Themen gestritten.
Der Abgeordnete Kim Sang-hee von der führenden Oppositionspartei Minjoo-Partei Koreas hatte am Montag bei einer Interpellation gesagt, dass das Ergebnis des Gipfels mit Japan am 16. März "erniedrigend" sei.
Dabei seien Menschenrechte zertrampelt worden, die Würde des Landes sei am Boden und der Nationalstolz schwer beschädigt, hieß es weiter.
In Bezug auf Seouls Plan, koreanische Opfer der Zwangsarbeit für Japan im Krieg ohne Beteiligung der verantwortlichen japanischen Unternehmen zu entschädigen, warf der Abgeordnete der Regierung eine Missachtung eines Urteils des Obersten Gerichts im Jahr 2018 vor.
Yoon Yeoung-deok von der Minjoo-Partei kritisierte die Regierung dafür, die wachsenden Bedenken in der Öffentlichkeit wegen des geplanten Ableitens von radioaktiv verseuchtem Kühlwasser aus der Reaktor-Ruine Fukushima ins Meer, nicht anzusprechen. Südkorea müsse sich um eine unabhängige Überprüfung des Vorgangs bemühen, forderte der Volksvertreter.
Yoon Sang-hyun von der regierenden Partei Macht des Volks wies darauf hin, dass das Vorgehen im Sinne des früheren Präsidenten Kim Dae-jung sei, der mit Tokio die Erklärung von 1998 für Fortschritte in den Beziehungen annahm. Demnach sollte Japans Entschuldigung und Zusammenarbeit durch proaktive und versöhnliche Maßnahmen angestrebt werden.
Präsident Yoon Suk Yeol würde diesen Geist aufrechterhalten, argumentierte der Abgeordnete. Der Vorgängerregierung von Moon Jae-in warf er vor, Tokios Vertrauen verloren zu haben, nachdem eine gemäß einem Abkommen von 2015 gegründete Stiftung zur Entschädigung ehemaliger Sexsklavinnen aufgelöst worden war.