Einige Abgeordnete der oppositionellen Minjoo-Partei Koreas haben das Abstimmungsergebnis zur Immunität des Parteivorsitzenden Lee Jae-myung als Warnung an diesen gesehen.
Die Volksvertreter hatten am Montag mit 139 Für- und 138 Gegenstimmen bei neun Enthaltungen und sieben ungültigen Stimmen nur äußerst knapp dafür gestimmt, dass ein Haftbefehl gegen den Oppositionsführer nicht vollstreckt werden kann.
Die Minjoo-Partei verfügt in der 299 Sitze umfassenden Nationalversammlung über 169 Sitze.
Das Ergebnis wurde als Schock interpretiert, da aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Parlament mit einer deutlichen Mehrheit der Stimmen gegen den Antrag gerechnet worden war.
Ein langjähriger Minjoo-Abgeordneter sagte am Montag, dass das Abstimmungsergebnis eine Warnung an Lee und die amtierende Führung sei. Lee sollte ernsthaft über einen Rücktritt nachdenken.
Ein Parteikollege wies darauf hin, dass mindestens 15 Minjoo-Abgeordnete für den Antrag gestimmt haben müssen. Dies sei Ausdruck von Unzufriedenheit und Furcht über Lees Führungsstil vor den Parlamentswahlen im kommenden Jahr.
Ein weiterer Abgeordneter, der seine zweite Legislaturperiode im Parlament verbringt, äußerte Bedenken, dass in der Partei Verwirrung gestiftet werden könnte, wenn versucht würde, die Abweichler ausfindig zu machen.