Die südkoreanische Regierung will eventuell alle aus der Umgebung des nordkoreanischen Atomtestgeländes in Punggye-ri im Landkreis Kilju stammenden Flüchtlinge auf eine Strahlenexposition untersuchen.
Das teilte die stellvertretende Sprecherin des Vereinigungsministeriums, Lee Hyo-jung, heute mit.
Hintergrund ist die Behauptung, dass mehrere Hunderttausend Nordkoreaner radioaktiven Stoffen ausgesetzt sein könnten.
Transitional Justice Working Group (TJWG), eine Organisation für Menschenrechte in Nordkorea, behauptete diese Woche, dass bis zu 540.000 von insgesamt 1,08 Millionen Einwohnern in acht Städten und Landkreisen in der Nähe des Atomtestgeländes in Punggye-ri gefährdet sein könnten.
Lee sagte dazu, die Regierung habe 2017 und 2018 einen Teil der nordkoreanischen Flüchtlinge aus diesen Regionen auf eine Strahlenbelastung hin untersuchen lassen. Dabei sei weder ein Zusammenhang mit Atomtests bestätigt worden, noch ein Fall einer behandlungsbedürftigen Strahlenbelastung aufgetreten.
Es sei aber schwierig gewesen, das Untersuchungsergebnis zu verallgemeinern, weil lediglich 40 Personen untersucht worden seien.
Zur geplanten Untersuchung hieß es, dass 881 Flüchtlinge in Frage kämen. Untersuchungen gebe es nur, wenn sie darin einwilligen.