Der Nachrichtendienst NIS und die Polizei haben heute im Zusammenhang mit dem Fall von Untergrundorganisationen, mutmaßlichen, mit Nordkorea verbundenen Spionagegruppen, groß angelegte Razzien gestartet.
Ein Polizeivertreter sagte, dass jeweils ein Mitglied oder Mitarbeiter des Gewerkschaftsdachverbandes KCTU, der Koreanischen Gewerkschaft von Arbeitern in den Bereichen Gesundheit und Medizin, der Gewerkschaft des Autobauers Kia in Gwangju sowie der Gedenkhalle für das Sewol-Unglück auf Jeju von den Durchsuchungen betroffen seien.
Der Geheimdienst teilte mit, dass er gemeinsam mit der Polizei zum Verdacht auf Verstöße gegen das nationale Sicherheitsgesetz ermittele.
Die Behörde habe die Verdächtigen wegen des Verdachts auf eine Verbindung mit Nordkorea mehrere Jahre lang intern untersucht. Sie habe aufgrund der dabei gesicherten Beweise Ermittlungen mit Zwangsmitteln als erforderlich eingeschätzt, hieß es. Der Geheimdienst erläuterte, dass er gerichtliche Durchsuchungsbefehle erhalten und Ermittlungen eingeleitet habe.
Mitglieder des Gewerkschaftsdachverbands KCTU traten rund drei Stunden Ermittlern des Geheimdienstes und Polizisten entgegen, bis der betroffene Funktionär ins Büro kam und der Durchsuchungsbefehl in Anwesenheit eines Rechtsanwalts vollstreckt wurde.
Man habe mehrere Hundert Polizisten mobilisiert, um ein „gut in Szene gesetztes Bild zu malen“, obwohl die KCTU keinen Grund habe, Ermittlungen abzulehnen, kritisierte ihr Sprecher Han Sang-jin.
Wie verlautete, stünden die Razzien von heute in einem Zusammenhang mit Untergrundorganisationen in Jeju und Changwon, die verdächtigt werden, Spionagegruppen in Verbindung mit Nordkorea zu sein.