Eine Sonderermittlungszentrale der Polizei hat die Ermittlungen zum tödlichen Massengedränge im Seouler Viertel Itaewon 74 Tage nach deren Gründung abgeschlossen.
Das Ermittlungsteam gab am Freitagvormittag seine Ergebnisse dazu bekannt, wie es zu der Katastrophe kam, und welche Verantwortlichen bestraft werden müssten.
Die Ermittler teilten mit, dass durch den Menschenstau der Druck in der Menge gewachsen sei, was zu zahlreichen Todesopfern und Verletzten geführt habe.
Ab 17 Uhr am Unglückstag, dem 29. Oktober, habe die Zahl der Menschen in der Umgebung der Unglücksstelle rapide zugenommen. Ab etwa 21 Uhr sei es zu einer sogenannten Fluidisierung der Menschenmenge gekommen, sodass sich Menschen kaum noch frei bewegen konnten, hieß es.
Gegen 22.15 Uhr hätten sich viele Menschen in die Gasse, die Unglücksstelle, gedrängt, mehrere Menschen seien vor einem Lokal gleichzeitig zu Boden gegangen. Hinter ihnen hätten weitere Menschenmassen gedrängelt und Menschen seien nacheinander gestürzt. Infolge des wachsenden Drucks der Menschenmenge seien 158 Personen unter anderem durch Ersticken ums Leben gekommen, viele seien verletzt worden, fügte das Team hinzu.
In Bezug auf die Verantwortlichen wurde gegen 28 Personen ermittelt. 23 Personen wurden der Staatsanwaltschaft überführt, sechs von ihnen wurden verhaftet.
Das Ermittlungsteam teilte jedoch mit, dass nach dem Ergebnis der rechtlichen Überprüfung und der Untersuchung kaum davon ausgegangen werden könne, dass das Ministerium für Inneres und Sicherheit, die Stadtverwaltung von Seoul, die Nationale Polizeibehörde und der autonome Polizeiausschuss der Stadt Seoul eine konkrete Verletzung der Sorgfaltspflicht begangen hätten.
Die Sonderermittlungszentrale wird ab heute schrittweise aufgelöst.