Nach einem 12-stündigen Verhör durch die Staatsanwaltschaft rechnet der Vorsitzende der oppositionellen Minjoo-Partei Koreas, Lee Jae-myung, mit einer Anklage.
Das sagte Lee am späten Dienstagabend beim Verlassen der Niederlassung der Staatsanwaltschaft Suwon in Seongnam.
Lee war zum Vorwurf der Bestechung über eine dritte Partei befragt worden. Ihm sei klar geworden, dass die Staatsanwaltschaft ihn anklagen werde. Diesen Beschluss habe sie schon vorher gefasst. Die Wahrheit werde vor Gericht ermittelt, sagte er weiter.
Er habe während der Befragung die Materialien der Staatsanwaltschaft durchgesehen, aber diese scheine keine konkreten Beweise gegen ihn in der Hand zu haben, berichtete er weiter.
Laut Berichten habe Lee vor dem Termin bei der Staatsanwaltschaft eine schriftliche Stellungnahme eingereicht und auf Fragen im Verhör damit geantwortet, dass die Antwort in der Stellungnahme zu finden sei.
Dem Oppositionschef wird vorgeworfen, zwischen 2016 und 2018 Unternehmensspenden im Wert von 16 Milliarden Won oder 13 Millionen Dollar für den Fußballklub der Stadt Seongnam angeworben zu haben. Lee war damals Bürgermeister der Stadt und faktischer Klubchef. Im Gegenzug sollte sich die Stadtverwaltung gegenüber den Spendern gefällig zeigen.