Die Zeitung "Hankyoreh" hat einen Reporter entlassen, der sich bei einer Schlüsselfigur in einem Korruptionsskandal Geld geliehen hat.
Die Zeitung informierte am Dienstag über die Entlassung des leitenden Journalisten, die tags zuvor in einer Sitzung des Personalausschusses beschlossen worden sei. Der Journalist soll sich bei Kim Man-bae Geld geliehen haben, der im Zentrum eines Skandals um das Entwicklungsprojekt Daejang-dong steht.
Die Entlassung würde mit einem Verstoß gegen die Ethikvorschriften des Unternehmens sowie die Pflicht zur Integrität und Fairness begründet. Auch die Vermeidung von Interessenkonflikten wurde als Begründung genannt.
Wie die Zeitung bekannt gab, habe sich der Reporter insgesamt 900 Millionen Won oder 725.000 Dollar von Kim geliehen, darunter im Mai 2010 300 Millionen Won.
Die Gesamtsumme ist um 300 Millionen Won höher als der Betrag, den der Reporter zuvor angegeben hatte.
Ungeachtet der Ermittlungen eines Untersuchungsausschusses verdiene der Journalist für sein Verhalten die höchste Disziplinarstrafe, teilte der Zeitungsverlag weiter mit.
Die Entlassung erfolgte einen Tag nach dem Rücktritt des Chefredakteurs Ryu Yi-geun, der damit Verantwortung für den Vorfall übernehmen wollte. Auch der Hankyoreh-Geschäftsführer Kim Hyun-dae und zwei weitere Vorstandsmitglieder kündigten ihren Rücktritt an, sobald im kommenden Monat ein neuer Geschäftsführer bestimmt worden sei.
Der Daejang-dong-Skandal bezieht sich auf Vorwürfe der illegalen Einflussausübung durch Politiker und Journalisten. Kim Man-bae muss sich zurzeit wegen seiner Rolle in dem Skandal vor Gericht verantworten.