Das Sekretariat der Nationalversammlung hat vor dem Beginn einer dort geplanten Ausstellung politische Satire entfernt.
In einer offiziellen Mitteilung an den parteilosen Abgeordneten Min Hyung-bae, einer der Veranstalter der Ausstellung, hieß es am Montag, dass die Nutzung der zweiten Empfangshalle des Bürogebäudes der Parlamentsmitglieder unter Auflagen genehmigt worden sei. Eine Bedingung sei gewesen, keine Werke auszustellen, die gegen Artikel 6 Absatz 5 der Satzung über die Nutzung der Sitzungsräume und Empfangshallen des Gebäudes verstoßen könnten.
Das Sekretariat habe mehrmals vergebens darum gebeten, die Ausstellungsstücke zu entfernen, hieß es.
Laut der Satzung wird die Nutzung eines Sitzungsraums oder einer Empfangshalle des Bürogebäudes der Abgeordneten untersagt, sollte eine Tagung oder Veranstaltung gegen Rechte anderer Personen, die öffentliche Moral oder Gebote der Sozialethik verstoßen. Dazu zählt die Verleumdung bestimmter Personen oder Organisationen.
In einer ursprünglich ab dem heutigen Montag geplanten Ausstellung, die von zwölf Parlamentariern gleichzeitig geleitet wird, sollte politische Satire von etwa 30 Künstlern gezeigt werden. Auch Werke, in denen sich Künstler über Präsident Yoon Suk Yeol und seine Gattin Kim Keon-hee lustig machen, zählten dazu.
Die Organisatoren kritisierten heute auf einer Pressekonferenz am Parlamentssitz, dass die Entfernung der Ausstellungsstücke eine Gewalt gegen die Demokratie und Unterdrückung des Rechts auf freie Meinungsäußerung sei. Sie forderten den Vorsitzenden der Nationalversammlung, Kim Jin-pyo, auf, sich offiziell dafür zu entschuldigen und die Künstler zu entschädigen.