Die Nationalversammlung hat einen Antrag auf die Entlassung von Innenminister Lee Sang-min gestellt.
Dem Ressortchef werden Versäumnisse im Zusammenhang mit dem tödlichen Massengedränge in Seoul vorgeworfen.
Das Parlament, in dem die oppositionelle Minjoo-Partei Koreas über die Mehrheit der Mandate verfügt, stimmte am Sonntag für den Antrag. 182 der 183 Abgeordneten, die an der Abstimmung teilgenommen hatten, stimmten dafür. Eine Stimme war ungültig.
Die Abgeordneten der regierenden Partei Machts des Volks hatten die Abstimmung boykottiert.
Gegen den Minister waren Rücktrittsforderungen laut geworden, weil er als Aufseher über Polizei und Feuerwehr für Fehler im Umgang mit der Katastrophe am 29. Oktober verantwortlich gemacht wird.
Es war das achte Mal, dass die Nationalversammlung einen Rücktrittsantrag gegen ein Kabinettsmitglied beschlossen hat. Bereits zum zweiten Mal ist ein Mitglied der Yoon Suk Yeol-Regierung davon betroffen.
Im September hatten die Abgeordneten formell den Rücktritt von Außenminister Park Jin gefordert. Präsident Yoon hatte den Antrag aber zurückgewiesen. Auch den gegen seinen Innenminister gerichteten Antrag wird er voraussichtlich nicht akzeptieren.