Das südkoreanische Verteidigungsministerium hat angesichts Nordkoreas Artillerieschüssen in die Pufferzonen im Ost- und Westmeer in der Nacht eine Mitteilung an Nordkorea gesandt.
Das Ministerium gab bekannt, gegen 9 Uhr über die militärische Kommunikationsleitung in der Westmeerzone eine Mitteilung im Namen des Chefunterhändlers für Militärgespräche auf Generalsebene verschickt zu haben.
Darin habe das Ministerium darauf aufmerksam gemacht, dass das Abfeuern von Artillerie mit Mehrfachraketenwerfern in die Pufferzonen in östlichen und westlichen Gewässern einen Verstoß gegen das im September 2018 unterzeichnete innerkoreanische Militärabkommen darstelle. Das Ressort habe gefordert, eine Wiederholung solcher Fälle zu verhindern, hieß es.
Das Verteidigungsministerium geht davon aus, dass Nordkorea einschließlich des heutigen Falls mindestens vier Mal die Militärübereinkunft verletzt hat. Dazu zählen von einer Grenzinsel aus im November 2019 abgegebenes Artilleriefeuer und Schüsse auf ein südkoreanisches Wachpostengebäude in der demilitarisierten Zone im Mai 2020.
Da eine militärische Einigung dem Zweck des gegenseitigen Abbaus der militärischen Spannungen entsprechen müsse, sei die Einhaltung durch beide Seiten am wichtigsten, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums. Das Ressort werde künftig Nordkoreas Schritte beobachten und entsprechende Angelegenheiten mit kühlem Kopf überprüfen.
Wie verlautete, sei das regelmäßige morgendliche Telefonat zwischen den Militärs Süd- und Nordkoreas über ihre Kommunikationsleitungen auch am heutigen Vormittag ordnungsgemäß erfolgt. Wie Nordkorea auf die Mitteilung Südkoreas reagiert hat, ist noch nicht bekannt.