Das Präsidialamt hat vom Sender MBC Erläuterungen zu dessen Berichterstattung über umstrittene Bemerkungen von Präsident Yoon Suk Yeol gefordert.
Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt teilte am Dienstag mit, dass das Präsidialamt am Vorabend den MBC-Präsidenten mit einem Dokument offiziell dazu aufgefordert habe.
MBC hatte letzte Woche berichtet, dass Yoon nach einem kurzen Gespräch mit US-Präsident Joe Biden bei einer Benefizveranstaltung in New York im Weggehen in Vulgärsprache gesagt habe, dass Biden sein Gesicht verlöre, wenn das Parlament ein Spendengesetz nicht billigte. Weil das Mikrofon noch eingeschaltet war, wurde das Gesagte aufgezeichnet und publik.
Das Präsidialamt habe geschrieben, dass aufgrund dieser Meldung, die ohne Bemühungen um eine Tatsachenfeststellung veröffentlicht worden sei, die Bündnisbeziehungen zwischen der Republik Korea und den Vereinigten Staaten beschädigt und die nationalen Interessen stark beeinträchtigt worden seien. Das Präsidialamt habe Antworten zu sechs Punkten verlangt, darunter aus welchen Gründen das betreffende Wort trotz undeutlicher Aussprache so gedeutet worden sei, hieß es.
MBC habe bereits mehrmals erklärt, dass die Verbreitung der Meldung gerechtfertigt gewesen und sie ordentlich recherchiert worden sei. Es gebe einen institutionellen Mechanismus, um sich über Berichte des Senders zu beschweren. Trotzdem habe das Präsidialamt, das oberste Machtorgan, dem Präsidenten einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt ein offizielles Dokument mit der Bitte um eine Klärung des Sachverhalts geschickt. Dies könne als Druckausübung und Bedrohung der Pressefreiheit interpretiert werden. Der Vorgang sei daher sehr bedauerlich und besorgniserregend, hieß es vom Sender MBC.