Im Fall einer Wiederinbetriebnahme des innerkoreanischen Industriekomplexes Kaesong könnte Südkorea nach Einschätzung von Experten einen viel größeren wirtschaftlichen Nutzen als Nordkorea erwarten.
Das geht aus einer Studie hervor, die das südkoreanische Institut für Nationale Sicherheitsstrategie am Montag veröffentlichte.
Nordkorea könnte demnach für den Fall, dass die Industriezone Kaesong jetzt wiedereröffnet wird, einen wirtschaftlichen Nutzen von 4,58 Billionen Won (3,3 Milliarden Dollar) in den nächsten fünf Jahren erwarten. Südkorea würde der Schritt 22,65 Billionen Won (16,4 Milliarden Dollar), das Fünffache des erwartbaren Effekts für Nordkorea, einbringen.
Die Wiederinbetriebnahme des Industrieparks sei ein Symbol der Friedenswirtschaft, die sowohl Südkorea als auch Nordkorea Vorteile bringe, schrieben die Autoren. Sie empfehlen, dass beide Länder ihre politischen Bemühungen für den Betrieb des Industriekomplexes verstärken sollten.
Die südkoreanische Regierung von Park Geun-hye hatte im Februar 2016 als Reaktion auf Nordkoreas vierten Atomtest und die Starts von Langstreckenraketen beschlossen, den Betrieb im innerkoreanischen Industriepark einzustellen. Nordkorea hatte einen Tag später mit der Schließung der Zone, der Einfrierung der südkoreanischen Vermögenswerte sowie der Ausweisung der Südkoreaner aus Kaesong reagiert.