Die Minjoo-Partei Koreas hat einen Gesetzesantrag auf die Einsetzung eines Sonderstaatsanwalts für Ermittlungen zu verschiedenen Vorwürfen gegen First Lady Kim Keon-hee eingereicht.
Die führende Oppositionspartei zeigte zudem Präsident Yoon Suk Yeol bei der Staatsanwaltschaft an.
Der Gesetzesantrag wurde am Mittwoch im Namen aller Abgeordneten der Minjoo-Partei eingereicht. Zu den Ermittlungsgegenständen zählen die Vorwürfe der Beteiligung an der Aktienkurs-Manipulation und der Falschangaben über die akademische und berufliche Laufbahn. Die Partei wirft Kim auch vor, für von ihr organisierte Ausstellungen Sponsoring mit Bestechungscharakter erhalten zu haben.
Laut dem Entwurf soll die Minjoo-Partei zwei Kandidaten empfehlen, der Staatspräsident soll dann einen von ihnen zum Sonderstaatsanwalt ernennen.
Die Partei reichte zudem eine zweite Anzeige gegen Präsident Yoon bei der Staatsanwaltschaft ein. Grund ist der Verdacht auf eine falsche Vermögensangabe als Präsidentschaftskandidat.
Kim trug während ihrer Reise mit dem Präsidenten wegen des NATO-Gipfels nach Spanien im Juni unter anderem ein etwa 16 Millionen Won teures Armband. Dieses habe sie laut Fotomaterialien zuvor bei mehreren Veranstaltungen getragen. Es bestehe der Verdacht, dass Yoon dies bei der Vermögensangabe nicht gemeldet habe, hieß es.
Jedoch besteht eine eher geringe Wahrscheinlichkeit, dass der Gesetzentwurf zur Einsetzung eines Sonderstaatsanwalts in der Nationalversammlung verabschiedet wird. Denn die regierende Partei Macht des Volks hat den Vorsitz im parlamentarischen Ausschuss für Gesetzgebung und Justiz inne.