Ministerpräsident Han Duck-soo will Präsident Yoon Suk Yeol vorschlagen, die Chefs großer Unternehmensgruppen zu begnadigen.
Entsprechendes sagte Han am Mittwoch bei einer Regierungsbefragung im Parlament. Er war gefragt worden, ob er die Absicht habe, dem Präsidenten die Begnadigung von Unternehmern wie dem stellvertretenden Vorsitzenden von Samsung Electronics, Lee Jae-yong, und dem Vorsitzenden der Lotte Group, Shin Dong-bin, vorzuschlagen.
Das Präsidialamt erwägt, anlässlich des Unabhängigkeitstags am 15. August Begnadigungen vorzunehmen. Sollte es dazu kommen, wären es die ersten Begnadigungen durch Präsident Yoon seit seinem Amtsantritt im Mai.
Yoon sagte letzte Woche auf dem Weg zur Arbeit Reportern gegenüber, es sei seit langem ein Prinzip, sich nicht zu Begnadigungen zu äußern.
Sohn Kyung-shik, Vorsitzender des Unternehmensverbandes Korea Enterprises Federation, hatte im letzten Monat den Vizepremier und Finanzminister Choo Kyung-ho, gebeten, eine Begnadigung für Unternehmer in Erwägung zu ziehen.
Der Koreanische Rat von religiösen Führern, eine Vereinigung der Oberhäupter von sieben Religionsgruppen, reichte am Dienstag eine gleichgerichtete Petition beim Staatspräsidenten ein.
Lee und Shin waren in Korruptionsprozessen gegen die ehemalige Präsidentin Park Geun-hye jeweils zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Lee war vorzeitig aus der Haft entlassen worden.