Politische Parteien in Südkorea liegen wegen der Rückführung von zwei geflüchteten nordkoreanischen Fischern von 2019 weiter im Streit.
Die Auseinandersetzung eskaliert, seit das Vereinigungsministerium Aufnahmen von der Repatriierung veröffentlicht hatte.
Die regierende Partei Macht des Volks (PPP) sprach von einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sie kündigte am Donnerstag an, eine parlamentarische Untersuchung und die Einsetzung eines Sonderstaatsanwalts zu überprüfen.
Dagegen betonte die Minjoo-Partei Koreas, seinerzeit Regierungspartei, dass es sich bei der Rückführung beider Nordkoreaner um die Auslieferung von Kriminellen gehandelt habe. Sie seien brutale Kriminelle gewesen, die 16 Menschen ermordet hätten.
Die führende Oppositionspartei warf dem Regierungslager vor, angesichts des sinkenden Zustimmungswerts politisch motiviert die Angelegenheit zur Sprache zu bringen, um andere Themen unter den Teppich zu kehren.
Ihr Krisenchef Woo Sang-ho fragte in einem Radioprogramm, warum die PPP zur Zeit der Rückführung geschwiegen habe, wenn dies ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewesen sei. Man könne nicht umhin, es als politisch motiviert zu betrachten, dass der Fall erst jetzt angesprochen werde.