Die regierende Partei Macht des Volks (PPP) hat den Fraktionschef Kweon Seong-dong als kommissarischen Vorsitzenden eingesetzt.
Dies wurde notwendig, weil der Parteivorsitzende Lee Jun-seok aufgrund einer Disziplinarmaßnahme seinen Mitgliedsstatus für sechs Monate verliert.
In einer Generalversammlung am Montag beschloss die Partei ein Notfall-Führungssystem, nach dem der Fraktionschef vorübergehend die Parteispitze bildet.
Dem Beschluss lag die Einschätzung zugrunde, dass die Einberufung eines Parteitags zwecks Wahl eines neuen Vorsitzenden nicht möglich sei. Denn der Posten sei laut den Parteistatuten nicht vakant.
Fraktionssprecherin Yang Kum-hee sagte, dass die Partei eins werden wolle, um die Krise zu überwinden, mit der die Nation zurzeit konfrontiert sei. Auch wolle die Partei hart arbeiten, um die Regierung von Yoon Suk Yeol zu unterstützen. Die Regierungspartei und die Regierung seien eins. Auch mit dem Oppositionsblock solle kooperiert werden, fügte die Sprecherin hinzu.
Der Ethikausschuss der Regierungspartei hatte am vergangenen Freitag die Mitgliedschaft des Vorsitzenden Lee für sechs Monate ausgesetzt. Dies wurde damit begründet, dass er Beweismittel im Zusammenhang mit einem Bestechungsfall habe vernichten wollen und mit seinem Verhalten dem Ruf der Partei geschadet habe.
Ein Geschäftsmann soll dem 37-Jährigen im Jahr 2013 eine sexuelle Dienstleistung bezahlt haben. Sein Chefberater für politische Fragen, Kim Cheol-geun, soll nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe versucht haben, entsprechende Beweismittel verschwinden zu lassen, indem eine Investition in Höhe von 700 Millionen Won oder 540.000 Dollar in die Firma des Geschäftsmanns versprochen wurde.
Lee bestreitet die Vorwürfe und will die Entscheidung des Ethikausschusses nicht akzeptieren.