Polizeibeamte haben gegen die Empfehlungen eines Beirats des Innenministeriums für die Kontrolle der Polizei protestiert.
Vertreter des Diskussionsgremiums der Polizei von Seoul kritisierten am Dienstag auf einer Pressekonferenz den Plan, im Innenministerium ein Polizeibüro einzurichten. Die Idee, sich dadurch in Personalangelegenheiten, Budget und Inspektion einzumischen und sogar Ermittlungen zu leiten, werde zur Verletzung der Unabhängigkeit und Neutralität der Polizei sowie des Prinzips der demokratischen Kontrolle führen.
Die Polizei der Republik Korea sei im Jahr 1991 mit der Schaffung der Nationalen Polizeibehörde als externe Organisation des Innenministeriums unabhängig geworden und habe sich seit der Einführung der Polizeikommission dafür eingesetzt, das Vertrauen der Bürger zu gewinnen. Die vom Innneministerium angestrebten Verbesserungen des Polizeisystems seien nichts anderes als die Rückkehr in die Vergangenheit, betonten sie.
Auch Bürger- und Arbeitsorganisationen übten Kritik. Das Netzwerk für die Polizeireform, eine Vereinigung von Bürgerorganisationen, betonte, je stärker die Kompetenz des Innenministeriums zur Kontrolle der Polizei werde, desto schwächer würden die Neutralität und Unabhängigkeit der Polizei. Die Polizei könnte unmittelbar der politischen Gewalt unterstellt werden.
Der Bund der Beamtengewerkschaften Koreas prangerte in einer Erklärung den Plan als schwerwiegende Verfassungsverletzung an, mit der die Demokratie und Unabhängkeit der Polizei verletzt würden.