Nordkorea hat nach Seouls Einschätzung eine Sitzung des Sekretariats der Arbeiterpartei abgehalten, um durch die Stärkung der Parteidisziplin die Entscheidungen bei der zuvor stattgefundenen Vollversammlung des Zentralkomitees umzusetzen.
Entsprechendes sagte der Sprecher des südkoreanischen Vereinigungsministeriums, Cho Jung-hoon, am Montag vor der Presse. Zuvor war bekannt geworden, dass Nordkorea nach der Vollversammlung des Zentralkomitees auch eine Sitzung des Parteisekretariats abgehalten hatte.
Dahinter werde die Absicht vermutet, auf Parteiebene den Kontrollmechanismus zu verstärken, damit die Partei bei der Umsetzung der Beschlüsse der Vollversammlung die zentrale Rolle spiele, sagte der Sprecher.
Die Etablierung der Disziplin sei eine Angelegenheit, die Nordkorea seit der Machtübernahme von Kim Jong-un immer wieder betont habe. Auch bei der diesmaligen Vollversammlung sei die Verstärkung der Kontrollfunktion der Partei über verschiedene Politiken zur Sprache gebracht worden, hieß es.
Nordkorea habe mit der Änderung der Parteisatzung auf dem achten Parteitag im Januar letzten Jahres das Exekutivbüro für Politik in das Sekretariat umgewandelt. Da auch früher Sitzungen des Büros für Politik stattgefunden hätten, sei es verfrüht, von einem erhöhten Status des Sekretariats zu sprechen, nur weil eine Sitzung abgehalten worden sei. Man halte es auch nicht für außergewöhnlich, dass unmittelbar nach der Vollversammlung des Zentralkomitees eine Sitzung des Sekretariats durchgeführt worden sei, so der Sprecher.