Eine Gruppe ausländischer Botschafter in Südkorea hat die Entführungen von Menschen durch Nordkorea verurteilt.
Die Organisation Citzens´ Alliance for North Korean Human Rights und das UN-Menschenrechtsbüro in Seoul gaben am Dienstag in der französischen Botschaft in Seoul eine gemeinsame Pressekonferenz, um über den Stand der Entführungen durch Nordkorea zu berichten und die Klärung dessen Verantwortung zu fordern.
Anwesend waren die Botschafter Frankreichs, Argentiniens, Großbritanniens und der Niederlande. Sie drückten Besorgnis über die Entführungen durch Nordkorea aus. Auch forderten sie Südkorea auf, der UN-Konvention gegen das Verschwindenlassen (Internationales Übereinkommen zum Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen) beizutreten und dieses zu ratifizieren.
Die Vereinten Nationen hatten 2006 das Übereinkommen zustande gebracht, um gegen das Verschwindenlassen, eine willkürliche Festnahme und Inhaftierung von staatlicher Seite, vorzugehen. Daran sind derzeit 68 Länder beteiligt, Südkorea noch nicht.
Die südkoreanische Regierung hatte 2018 einen Beitritt angestrebt. Bisher gab es jedoch keine nennenswerten Fortschritte. Begründet wurde dies damit, dass ein nationales Gesetz fehle, nach dem das Verschwindenlassen als illegal eingestuft wird.
Das Außenministerium teilte mit, an Gesetzesänderungen zu arbeiten. Es hieß, dass derzeit in enger Kooperation mit dem Justizministerium, dem zuständigen Ministerium, ein inländisches Verfahren im Zusammenhang mit einem Beitritt zu der Konvention durchgeführt werde.