Die beiden letzten Raketenstarts Nordkoreas sind nach Einschätzung der Geheimdienste Südkoreas und der USA im Rahmen des Tests einer neuen ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM) zu sehen.
Das südkoreanische Verteidigungsministerium teilte am Freitag mit, dass Südkorea und die USA nach gründlicher Analyse der nordkoreanischen Raketentests am 27. Februar und 5. März zu diesem Schluss gekommen seien.
Die Versuche stünden demnach mit einem neuen ICBM-System im Zusammenhang, das Nordkorea bei einer Parade zum Gründungstag der Arbeiterpartei am 10. Oktober 2020 erstmals präsentiert habe.
Im Zuge der letzten beiden Tests sei noch nicht die Reichweite einer ICBM erreicht worden. Nordkorea habe offenbar Elemente des neuen ICBM-Systems vor einem Test bei maximaler Reichweite erproben wollen. Dieser könnte dann möglicherweise als Start einer Trägerrakete getarnt werden, hieß es.
Südkorea und die USA hatten zunächst vermutet, dass es sich bei den letzten beiden Starts um ballistische Mittelstreckenraketen (MRBM) gehandelt habe.
Nordkorea hatte jedoch behauptet, Tests im Rahmen der Entwicklung eines Aufklärungssatelliten durchgeführt zu haben.
Das Verteidigungsministerium begründete die Veröffentlichung des Analyseergebnisses damit, dass sich die internationale Gemeinschaft geschlossen gegen die weitere Entwicklung von Raketen durch Nordkorea aussprechen müsse.