Die USA betrachten die jüngsten Raketentests in Nordkorea als Erprobung einer Interkontinentalrakete (ICBM).
Das habe ein US-amerikanischer Regierungsbeamter am Donnerstag auf einer Pressekonferenz gesagt, berichteten südkoreanische Medien.
Die USA seien zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei den beiden letzten Raketenstarts am 26. Februar und 4. März amerikanischer Zeit um Tests für eine neue ICBM gehandelt habe, bevor diese vollständig erprobt werde.
Die Interkontinentalrakete sei bei der Militärparade zum 75. Gründungstag der herrschenden Arbeiterpartei am 10. Oktober 2020 erstmals gezeigt worden. Auch bei Nordkoreas Rüstungsschau im Oktober letzten Jahres sei die Rakete zu sehen gewesen.
Laut dem Beamten seien mit den letzten beiden Tests die Reichweite und Kapazitäten der neuen ICBM noch nicht demonstriert worden. Nordkorea habe offenbar vor einem vollständigen Test verschiedene Elemente des neuen Systems überprüfen wollen.
Die USA hätten die Analyse in enger Abstimmung mit Südkorea und Japan vorgenommen. Deren Ergebnisse seien mit den Verbündeten und Partnern, darunter die Vereinten Nationen, geteilt worden.
Das US-Finanzministerium wolle neue Sanktionen beschließen, um Nordkorea den Zugriff auf Ausrüstung und Technologie für Fortschritte seines Waffenprogramms zu verwehren. Gleichzeitig halte Washington an der Diplomatie fest und sei jederzeit und ohne Vorbedingungen zu einem Treffen mit Nordkorea bereit, ergänzte der Beamte.