Die Anlagen zur Gewinnung von hoch angereichtem Uran und Plutonium im nordkoreanischen Atomkomplex Yongbyon befinden sich nach Einschätzung eines Experten in Betrieb.
Die entsprechende Meinung teilte Olli Heinonen, Distinguished Fellow der US-Denkfabrik Stimson Center, gegenüber dem US-Auslandssender Voice of America mit. Der ehemalige stellvertretende Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) stützte sich dabei auf Satellitenaufnahmen vom Atomkomplex vom 1. Februar.
Er verwies auf Schneeschmelze auf den Dächern in dem Abschnitt der Urananreicherungsanlage, der den Kontrollraum und die Stationen für die Zufuhr und Ableitung von Uranhexafluorid aus den Anreicherungshallen enthält. Diese würden nur dann beheizt, wenn die Anlage eingeschaltet sei.
Es sei daher wahrscheinlich, dass die Urananreicherungsanlage in Betrieb sei, hieß es.
Das südkoreanische Vereinigungsministerium teilte diesbezüglich mit, dass Südkorea auf Grundlage der engen Kooperation mit den USA die Entwicklungen im Zusammenhang mit Atomwaffen und Raketen in Nordkorea genau verfolge und überwache.
Ministeriumssprecherin Lee Jong-joo sagte heute vor der Presse, es lasse sich nicht ohne Weiteres bestätigen, ob der Atomkomplex in Yongbyon wieder in Betrieb sei.