Das südkoreanische Präsidialamt hat die Zurücknahme der Einladung einer taiwanesischen Beamtin im Ministerrang zu einer internationalen Konferenz mit den diplomatischen Prinzipien des Landes begründet.
Der Schritt sei eher gemäß Südkoreas diplomatischen Prinzipien erfolgt, als mit Rücksicht auf China, hieß es am Dienstag.
Das taiwanesische Außenministerium hatte am Montag bekannt gemacht, dass das südkoreanische präsidiale Komitee für die vierte industrielle Revolution die taiwanesische Digitalministerin Audrey Tang eingeladen habe, um bei seiner vierten Konferenz über die globale Politik der vierten industriellen Revolution am 16. Dezember eine Videoansprache zu halten. Jedoch habe die südkoreanische Seite am frühen Morgen des Tages die Rede abgesagt.
In diplomatischen Kreisen wurde als Hintergrund vermutet, dass Südkorea die Position Chinas berücksichtigt habe, das die Taiwan-Frage als höchst sensibel einstuft.
Diesbezüglich sagte ein leitender Beamter des Präsidialamtes am Dienstag Reportern gegenüber, soweit er wisse, sei die Entscheidung nach einer umfassenden Überprüfung verschiedener Umstände getroffen worden. Damit wurde angedeutet, dass nicht einfach das Verhältnis zu China der Grund war, sondern die Umstände wie die abgebrochenen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan berücksichtigt worden waren.
Der Beamte fügte hinzu, dass die Position unverändert bleibe, in Bereichen wie Wirtschaft und Kultur durch inoffizielle Beziehungen den praktischen Austausch mit Taiwan auszubauen.