Die Evakuierung des letzten südkoreanischen Staatsbürgers in Afghanistan dauert noch an, nachdem die Taliban die Macht in dem Land übernommen hatten. 

Laut einem Beamten des Außenministeriums in Seoul bestieg der Südkoreaner zwar am Montagnachmittag ein Flugzeug, das jedoch nicht starten konnte. 

Der Bürger warte derzeit mit einem Mitarbeiter der südkoreanischen Botschaft am Flughafen. Zurzeit sei unklar, wann das Flugzeug starten könne, hieß es.  

Die südkoreanische Regierung hatte am Sonntag ihre Botschaft in Afghanistan vorläufig geschlossen. Die Entscheidung wurde eilig getroffen, nachdem Botschafter Choi Tae-ho während einer Videositzung unter Leitung von Außenminister Chung Eui-yong eine dringende Mitteilung von befreundeten Ländern erhalten hatte. 

Die Mitarbeiter ausländischer diplomatischer Vertretungen sollten sich schnell zum Flughafen in Kabul begeben, habe die Botschaft gelautet. 

Noch bis letzte Woche sei davon ausgegangen worden, dass die Taliban drei Monate brauchen würden, bis sie die Hauptstadt Kabul erreichen würden. Ihr Vormarsch sei schneller als erwartet gewesen, sagte der Beamte. 

Derzeit halten sich noch drei Botschaftsangehörige in Afghanistan auf, darunter Botschafter Choi. Sie wollen die Evakuierung des letzten südkoreanischen Staatsbürgers dort unterstützen. 

Unterdessen berichtete die Nachrichtenagentur AFP, dass der Flughafen Kabul gegen 23 Uhr am Montag (Ortszeit) den Betrieb nach mehrstündiger Schließung wieder aufgenommen habe. Dort hatten flüchtende Afghanen für Chaos auf dem Rollfeld gesorgt.