Laut Präsident Moon Jae-in liegt eine Institutionalisierung dauerhaften Friedens auf der koreanischen Halbinsel im großen Interesse sowohl Süd- als auch Nordkoreas.
In seiner Rede bei der Zeremonie zum 76. Unabhängigkeitstag in Culture Station Seoul 284 in Seoul betonte Moon die Notwendigkeit, zur Institutionalisierung des dauerhaften Friedens ein ausschließlich für die koreanische Halbinsel geeignetes Modell zu schaffen.
"Die Teilung ist für uns das größte Hindernis für Wachstum und Wohlstand sowie für die Schaffung dauerhaften Friedens. Auch wir können die Mauer beiseite schaffen. Selbst wenn die Wiedervereinigung noch mehr Zeit erfordert, können wir ein Korea-Modell schaffen", sagte Moon.
Nach diesem Konzept könne man selbst vor der Wiedervereinigung durch friedliche Koexistenz beider Koreas, die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel und die Schaffung dauerhaften Friedens zum Gedeihen in Nordostasien beitragen. Als ein positives Beispiel, durch ein eigenes Modell schließlich die Vereinigung erreicht zu haben, nannte Präsident Moon Deutschland.
Zu globalen Angelegenheiten bekräftigte Moon seinen Willen, zur Überwindung der Corona-Krise, zum Wiederaufbau der Weltwirtschaft nach der Pandemie und zum Weltfrieden einen Beitrag leisten zu wollen. Dafür stellte Moon drei Ziele vor, Südkorea als einen Stützpunkt für die Impfstoff-Produktion zu entwickeln, Südkoreas Rolle in der globalen Impfstoff-Lieferkette zu verstärken und eine führende Rolle für den Wandel zur kohlenstofffreien Wirtschaft zu spielen.
Zugleich betonte Moon, bis Ende Oktober die vollständige Corona-Impfung von mehr als 70 Prozent der gesamten Bevölkerung abzuschließen.
Zu den Beziehungen mit Japan bekräftigte Moon, dass die Tür für den Dialog offen stehe. Die Tür sei immer offen, um sowohl für bilaterale Angelegenheiten als auch für globale Aufgaben, darunter die Klimakrise, zu kooperieren, sagte Moon. Fragen zur Geschichte, die korrigiert werden sollten, wolle er gemäß internationalen Gepflogenheiten und Kriterien lösen. Damit bestätigte Moon erneut seine bisherige Position, dass die Kooperation und der Streit über die Geschichte voneinander getrennt behandelt würden.