Politische Parteien in Südkorea haben gemischt auf die Entscheidung des Justizministeriums reagiert, den Vizevorsitzenden von Samsung Electronics, Lee Jae-yong, am Freitag vorzeitig aus der Haft zu entlassen.

Die Minjoo-Partei Koreas teilte in einer mündlichen Stellungnahme einer Sprecherin mit, die Partei respektiere die unter der Berücksichtigung entsprechender Bedingungen und Verfahren getroffene Entscheidung des Justizministeriums. 

Eine Sprecherin der Partei Macht des Volks sprach von einer bedeutenden Entscheidung, die inmitten der lang anhaltenden Covid-19-Pandemie und schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse getroffen worden sei. 

Unterdessen verurteilten die Gerechtigkeitspartei und die Offene Demokratische Partei die Entscheidung für Lees vorzeitige Haftentlassung aufs Schärfste.

Die Partei könne ihre Wut darüber nicht unterdrücken, dass die Republik Korea eine „Republik Samsung“ sei und dass das Recht vor den Konglomeraten bedeutungslos werde, sagte eine Sprecherin der Gerechtigkeitspartei. Sie drückte dann tiefes Bedauern über die zuständigen Ausschussmitglieder aus, die Lees Haftentlassung als rechtmäßig eingestuft hatten. 

Die Offene Demokratische Partei kritisierte die Entscheidung als Justiztrick, der durch einen Schwindel der Presse und der Politik gelungen sei, und als typische Ungerechtigkeit.