Nordkorea verfügt laut einem Bericht über Anlagen, um eine ununterbrochene Kühlkette zu gewährleisten. 

Demnach könne im Falle der Versorgung mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca theoretisch binnen zehn Tagen die gesamte Bevölkerung des Landes die erste Impfung erhalten. 

Das schrieb die auf Nordkorea spezialisierte US-Webseite 38 North am Donnerstag in einem Artikel mit der Überschrift „Nordkoreas Impffähigkeiten: Auswirkungen auf eine Covid-19-Kampagne“. 

Nordkorea sei mit seiner nationalen Kühlketten-Infrastruktur in der Lage, den landesweiten Einsatz von Impfstoffen zu unterstützen, die eine Standardkühlung zwischen zwei und acht Grad Celsius erfordern, beispielsweise der AstraZeneca-Impfstoff, hieß es. 

Mit Verweis auf die Impfkampagne gegen Masern im Jahr 2007 geht 38 North davon aus, dass Nordkorea theoretisch die gesamte Bevölkerung von 25 Millionen binnen zehn Tagen einmal impfen lassen kann, sollten ausreichend Impfdosen vorhanden sein und kein Problem mit der Kühlkette auftauchen. Impfungen, bei denen ein zweiter Schuss erforderlich wäre, könnten binnen zwei Monaten durchgeführt werden. 

An Nordkorea wurden bisher keine Covid-19-Impfstoffe ausgeliefert. Dem Land waren über die globale Initiative COVAX 1,992 Millionen Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs zugewiesen worden. Zuerst sollten bis Ende Mai 1,7 Millionen Dosen ausgeliefert werden, die Lieferung kam bislang aber nicht zustande.