Vertreter der Außenministerien Südkoreas und Japans führen heute erstmals seit fünf Monaten Präsenzgespräche auf Generaldirektorenebene.

Das Außenministerium in Seoul teilte mit, dass der Generaldirektor für asiatische und pazifische Angelegenheiten, Lee Sang-ryul, für die Gespräche am Mittwoch in Japan eingetroffen sei. 

Lee kommt am Donnerstag mit Takehiro Funakoshi, dem Generaldirektor für Asien- und Ozeanien-Angelegenheiten im japanischen Außenministerium, zusammen. Wie verlautete, würden koreanische Gerichtsurteile für die Entschädigung früherer Zwangsarbeiter und Trostfrauen, Japans Exportrestriktionen und radioaktiv verseuchtes Wasser aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima thematisiert. 

Es wird erwartet, dass auch der Austausch auf hochrangiger Ebene, wie ein bilaterales Außenministertreffen, auf der Tagesordnung steht. 

Der südkoreanische Außenminister Chung Eui-yong sagte auf einer Pressekonferenz am Mittwoch, er hoffe, dass ein Außenministertreffen mit Japan baldigst zustande komme. Für die Verbesserung der Kommunikation mit Japan sei der Generaldirektor für Asien und Pazifik heute nach Japan abgereist. 

Chung hatte sich nach seinem Amtsantritt Anfang Februar inzwischen mit seinen Amtskollegen der USA und Russlands zu Gesprächen getroffen. Ein südkoreanisch-chinesisches Außenministertreffen ist am Samstag geplant. Jedoch konnte noch kein Telefongespräch mit dem japanischen Außenminister Toshimitsu Motegi zustande kommen. 

Seoul hat wiederholt vorgeschlagen, bilaterale Konflikte durch Dialog zu lösen. Tokio beharrt jedoch auf der Position, dass Südkorea zuerst konkrete Lösungen für die Gerichtsurteile über die Zwangsarbeit und Sexsklaverei zur japanischen Kolonialzeit vorlegen sollte.