Die Bezirksstaatsanwaltschaft Daejeon hat Haftbefehl gegen den früheren Industrieminister Paik Un-gyu beantragt.
Grund seien Machtmissbrauch und illegale Einmischung in Geschäftsbereiche Dritter, teilten die Ermittler am Donnerstag mit.
Der Minister soll mit seiner Einmischung dafür gesorgt haben, dass der Atomreaktor Wolsong-1 möglichst schnell stillgelegt werden konnte. Laut Untersuchungsergebnissen des Rechnungshofs Board of Audit and Inspection (BAI) soll Paik seinen Beamten aufgetragen haben, Daten zur Wirtschaftlichkeit des Meilers entsprechend zu manipulieren.
Die Regierung hatte 2019 entschieden, den zweitältesten Reaktor des Landes drei Jahre vor dem geplanten Laufzeitende vom Netz zu nehmen.
Die Staatsanwälte haben zudem den Verdacht, dass der Minister die frühe Schließung des Reaktors zum Kriterium für die Leistungsbeurteilung des Leiters des Reaktorbetreibers gemacht habe.
Zudem soll der Minister in die Vernichtung von rund 530 Dokumenten zu dem Vorgang verwickelt gewesen sein. In der Sache wurden drei Ministeriale bereits im letzten Monat angeklagt.
Der Ex-Minister soll die meisten der Vorwürfe in einem Verhör im Januar bestritten haben.