Ministerpräsident Chung Sye-kyun hat die Bereitschaft erklärt, nach der Impfung der Südkoreaner Nordkorea Covid-19-Impfstoffe zur Verfügung zu stellen. 

Sollten die Südkorea zugesicherten Mengen reibungslos eingesetzt werden, würden noch Impfdosen übrigbleiben, sagte Chung in einer Diskussion mit der Auslandspresse am Mittwoch in Seoul. Dann dürfe das Land nicht die Option ausschließen, diese an dritte Länder oder Nordkorea weiterzureichen. 

Zu Nordkoreas Bericht gegenüber der Weltgesundheitsorganisation, dass es keinen bestätigten Corona-Infektionsfall in dem Land gebe, hieß es, Nordkorea habe seines Wissens im letzten Jahr die Grenze hermetisch abgeriegelt. Es gebe keine Hinweise, mit denen sich Nordkoreas Behauptung widerlegen lasse. 

Zum vor Jahren gemachten Versprechen von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un, Südkorea zu besuchen, äußerte Chung, dass die Zusage noch gültig sei. Es wäre gut, wenn der Besuch noch zur Regierungszeit der amtierenden Regierung verwirklicht werden könnte. 

Chung ging auch auf die Äußerung eines japanischen Journalisten ein, dass ein jüngstes südkoreanisches Gerichtsurteil für die Entschädigung von Trostfrauen des japanischen Militärs für eine Zuspitzung im Konflikt zwischen Südkorea und Japan sorgen würde. Südkoreas Ordnung basiere auf dem Prinzip der Gewaltenteilung. Entscheidungen der Judikative wirkten sich gelegentlich belastend auf Austausch und Kooperation auf Ebene der Exekutive aus, dennoch müssten diese respektiert werden, antwortete er.