Mit der Suspendierung des obersten Staatsanwalts Yoon Seok-youl durch Justizministerin Choo Mi-ae eskaliert der Konflikt zwischen Regierungs- und Oppositionslager.
Die regierende Minjoo-Partei Koreas bezeichnete die vom Justizministerium genannten sechs Vorwürfe gegen Yoon als schockierend. Darunter sei der Vorwurf der Überwachung der Richter, die für den Rechtsfall des früheren Justizministers Cho Kuk zuständig seien, am schockierendsten.
Die Partei kritisierte die Ankündigung des Chefanklägers, gegen den „ungerechten“ Schritt rechtlich vorzugehen. Damit sei zutage getreten, dass die Staatsanwaltschaft den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt habe.
Parteichef Lee Nak-yon forderte die Partei auf, die Einleitung einer parlamentarischen Untersuchung zu überprüfen. Er verlangte zudem von Yoon, für die Zukunft der Staatsanwaltschaft seine Position zu bestimmen.
Die Opposition kritisierte dagegen, dass die Regierungspartei wie Gangster Yoon angreife. Der Fraktionschef der Partei Macht des Volks, Joo Ho-young, richtete seine Kritik auch gegen Präsident Moon Jae-in, der das Vorgehen der Justizministerin dulde.
Die Partei forderte, den parlamentarischen Ausschuss für Gesetzgebung und Justiz dringend einzuberufen, um den Schritt gegen Yoon zu beraten. Auch wurde verlangt, dass Yoon zu der Sitzung erscheinen solle.
Der Komiteevorsitzende eröffnete zwar gemäß dem Parlamentsgesetz eine Sitzung, stoppte sie jedoch wieder, weil zwischen den Parteien keine Einigung über die Tagesordnung vorliege.