Der südkoreanische Vereinigungsminister Lee In-young hat die Absicht mitgeteilt, die innerkoreanische Kooperation schrittweise zu erweitern.
Er wolle durch humanitäre Zusammenarbeit, sozialen und kulturellen Austausch sowie Kleinhandel Räume der innerkoreanischen Kooperation schrittweise erweitern, sagte Lee am Dienstag vor dem parlamentarischen Ausschuss für Auswärtiges und Vereinigung.
Er unterbreitete auch Pläne, innerkoreanische Gespräche wiederherzustellen, eine praktische Kooperation in den Bereichen Gesundheit und Medizin, Katastrophen und Umwelt anzustreben sowie die innerkoreanische Bahn- und Straßenverbindung vorzubereiten.
Das Vereinigungsministerium teilte in einem Bericht mit, dass es angesichts der Covid-19-Epidemie, der Afrikanischen Schweinepest und schwerer Regenfälle den Schwerpunkt auf nichttraditionelle Sicherheitsbereiche legen und neben der Friedens- und Wirtschaftsgemeinschaft auch den Begriff der Lebensgemeinschaft etablieren wolle.
Konkret werden gemeinsame Untersuchungen des realen Zustandes der demilitarisierten Zone (DMZ) und deren Anerkennung als UNESCO-Welterbe angestrebt. Südkorea wolle Nordkorea die Kooperation für den Aufbau einer "Lebensgemeinschaft" vorschlagen, und zwar durch Maßnahmen in einzelnen Bereichen wie die Seucheneindämmung und das gemeinsame Management der von beiden Seiten geteilten Flüsse.
Das Ressort bekräftigte dabei das Prinzip, die humanitäre Kooperation getrennt von der politischen und militärischen Situation gemäß konsequenten Grundsätzen voranzutreiben. Autonome Kooperationsprojekte privater Organisationen und lokaler Verwaltungen würden kontinuierlich unterstützt.
Es hieß weiter, dass die Kooperation gegen Katastrophen in vollem Umfang angestrebt werde, sollten die innerkoreanischen Beziehungen wiederhergestellt werden. Nach weiteren Angaben trifft das Ressort auch Vorbereitungen für die innerkoreanische Wirtschaftskooperation. Zudem will es sich für die Verwirklichung individueller Touren nach Nordkorea einsetzen, sollte das Land positiv darauf regieren. Zugleich will das Ministerium Bemühungen um die Verwirklichung der Ideen für eine neue Wirtschaft auf der koreanischen Halbinsel einschließlich der Wiederinbetriebnahme des Industriekomplexes Kaesong fortsetzen.